BORN FROM PAIN sind nicht unterzukriegen. Das Besetzungskarussell drehte sich vor dem sechsten Release „Survival“ der holländischen Hardcore – Dampfwalzeninstitution nicht nur einmal. Gründungsmitglied und Frontman Che verließ nach “War“ die Band und wurde kurzfristig von einer handvoll Aushilfssänger ersetzt. Der ehemalige END OF DAYS-Sänger Kevin Otto, der daraufhin als langfristiger Ersatz eingesetzt wurde, musste aus gesundheitlichen Gründen, nach nur einem Jahr, wieder die Segel streichen und auch der langjährige Drummer Roel war gezwungen, das Handtuch zu werfen.
Ziemlich viel Trouble, doch die Holländer haben sich zusammengerauft. Die Position des Frontman wird nun von Rob, dem etatmäßigen Basser und einzig verbliebenem Urmitglied, in Anspruch genommen und die übrigen vakanten Stellen wurden neu besetzt, um das Schlachtschiff auf Kurs zu halten.
Rein stimmlich geht es deutlich hardcorelastiger zu. Um einiges heiserer und angepisster wird ins Mikro gekläfft, soziale Missstände aller Art angeprangert und durch geschickt gesetzte Crewshouts verstärkt. Auch musikalisch hat die Hardcore-Seite ein wenig mehr Überhang als noch auf den beiden Platten zuvor. Zwar wurden die etablierten Trademarks, wie der zähe Monster-Groove, die griffigen Melodien oder die teils thrashigen Elemente nicht über Bord geworfen, aber die Songs sind deutlich knackiger (kaum ein Song erreicht die drei Minuten), ein Großteil der Soli wurde verbannt und das Tempo wird des Öfteren wieder angezogen.
Qualitativ hat sich hingegen nichts verändert. BORN FROM PAIN sind immer noch ein Garant für Hardcore/Metal-Granaten allererster Güte. Schnörkellos, auf den Punkt und durchschlagend brachial. Oben drauf sind wieder jede Menge Mitsingrefrains vertreten und auch passend platzierte Melodien kommen mit schöner Regelmäßigkeit.
Wer die vorangegangenen Alben mochte, der sollte sich auf jeden Fall auch „Survival“ auf den Wunschzettel schreiben. Denn nach einer kurzen Eingewöhnungsphase wissen auch die knapp 35 Minuten konzentriertes Mosh-Mayhem zu überzeugen. Eins macht „Survival“ mehr als deutlich klar: mit BORN FROM PAIN ist, selbst nach den ganzen Querelen, immer noch zu rechnen!
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