Infozettel, der Promo-CD beiliegend:
“Der einzige Wunsch von MISS MARPLE war es immer, Musik zu machen,[…]“
Miss Marple will keine Musik machen; was sie schon immer wollte, ist, dass Mr. Stringer mal öfter ihren Rock lüftet! Ihr einziger Wunsch ist es seit jeher, Inspektor Craddock in den Wahnsinn zu treiben und auf einem Broadbridge-Sattel zu sitzen, wenn’s zum Ausritt geht. Sie wollte immer mit dem 16 Uhr 50-Zug ab Paddington fahren!
So sieht das aus! Das ist ihr Wunsch!
Gesetzt den Fall, sie wünschte es sich, Strychnin und Arsen zu vergessen und musikalisch
St. Mary Mead unsicher zu machen, würde sie ganz gewiss nicht mit aufgewärmten HELMET um die Ecke kommen. Langsam! Aufgewärmt schmeckt bei dem ein oder anderen Gericht ja eigentlich auch schon mal besser… es ist also nicht aufgewärmt, sondern nur ein Abglanz des Originals, der so schwach leuchtet, dass man sich zwingen muss, das ganze Album durchzustehen. Wer es doch tut, wird nur selten mit Hooks und Chören belohnt, die nicht völlig flach und öde sind. Trotzdem schleicht sich stets das ungute Gefühl ein, softere H-BLOCKX und NICKELBACK hätten auf “Fades“ ihre schlecht gewordenen Songideen entsorgt. Dazu kommen noch recht unmotiviert wirkende Ausflüge in härtere Gefilde, in denen sonst SYSTEM OF A DOWN ihr Unwesen treiben. Darüber hinaus stürzt der Fronter bei den Refrains oftmals auch einfach ab und man muss schon über eine große Portion Schmalz in den Lauschern verfügen, um über die Schieflage hinweghören zu können. Leider gerinnt das Album als Ganzes gesehen zum Soundtrack dieser unsäglichen, mit laienhaften Darstellern besetzten Öffentlich-Rechtlichen-Fernsehfilm-Produktionen, in denen Probleme von Jugendlichen thematisiert werden. Darüber können das professionell aufgemachte Booklet und die als nicht schlecht zu bezeichnende Produktion zu keinem Zeitpunkt hinwegtäuschen.
Sorry, Leute, aber zur Zeit ist das allenfalls BELLA BLOCK!
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