Toxic Smile - M.A.D.

Review

Progressive Rock aus Leipzig. Schön, daß es auch in deutschen Landen Bands gibt, die wirklich was drauf haben. Die eher amateurhafte Aufmachung der CD schreckte mich anfangs allerdings etwas ab. Die Fotos aus der Rubrik „Peinliche Snapshots“ müssen doch nicht unbedingt ins Booklet. Sieht man mal vom optischen Erscheinungsbild von Toxic Smile ab, sind sie aber eine durchaus reizvolle Band. „Progressive“ nennen sich heutzutage ja viele. Diese CD ist progressive im klassischen Sinne, d.h. überlange Songs und massenhaft staunenswerte Instrumentalparts. M.A.D. klingt wie eine alte Genesis-Scheibe, allerdings mit viel Double-Bass und heftigeren Gitarren. Insgesamt gibt es viele tolle Ideen zu hören. Der Sänger, der laut Info ja schon in einem Meister Proper Werbespot mitspielen durfte (naja vielleicht hätten sie dieses Detail doch besser für sich behalten sollen), klingt auch eher nach einem klassischen Rock-Sänger und angenehm melodisch. Dennoch bin ich mit der CD nicht restlos glücklich. Die Arrangements sind teilweise doch etwas zu vorhersehbar, frei nach dem Motto „Achtung: Jetzt kommt der nächste Solo-Part“. Aber auch das ist wohl Geschmackssache. Im Prinzip stände einer hohen Note nix im Wege, wären ins letzte Viertel der CD nicht zwei solche Nieten gepackt worden. Die Ballade „Burning“ ist mit ihren kitschigen Saxophon-Einlagen und der schwuchteligen Kopfstimme nur schwer zu ertragen. Danach muß erst mal Meister Proper her, um die Boxen wieder vom Schleim zu befreien. Mit „Could It Be“ schmalzt sich die CD dann dem Live Bonustrack entgegen, der auch nicht so der Knaller ist. Schaaade. Den schwächlichen Abgang der CD mitbewertet, bleiben dann aber noch gute 7 Pünktchen.