Dominoe - The Story Is Far From Told

Review

Bei manchen Veröffentlichungen fragt man sich als Redakteur, wie es den Weg in die metal.de-Zentrale gefunden hat. Wir sind zwar offen für alles, was aus dem Spektrum des Rocks, Metals, Gothics und Electros kommt, aber das neue Album der deutschen Pop/Rock-Band DOMINOE fällt da schon ziemlich aus dem Rahmen, sodass ich mir ein Auflachen bei den ersten Klängen nicht verkneifen konnte. Doch fangen wir von vorne an:

In den späten 80er Jahren konnten DOMINOE bereits mit der Debütsingle Charterfolge verzeichnen, die sie einer Auto-Werbung zu verdanken haben. Nach europaweiten Live-Tourneen und TV-Präsenz haben sich die beiden Verantwortlichen hinter DOMINOE (leider) nicht auf ihren Lorbeeren ausgeruht, sondern in 20 Jahren neben Vollzeitjobs konstant weitergearbeitet. Das Resultat ist „The Story Is Far From Told“ und bietet leichte Mainstream-Pop/Rock-Kost ohne Schnörkel und Experimente. Neben 13 neuen Songs sind auch zum Jubiläum die damaligen „Hits“ „Here I Am“ und „Let’s Talk About Life“ neu aufgenommen worden. Neben den akustischen wie auch elektrischen Saiteninstrumenten wurden die einfachen Arrangements gelegentlich mit einer Background-Sängerin und Bläsern „aufgepeppt“. Aber selbst wer auf eher weniger gehaltvolle Musik mit seichten Songtexten steht, die meist über Herzschmerz und alltägliche Lebenssituationen handeln, wird mit DOMINOE nur bedingt Spaß haben. Obwohl die Regler von Gavin Lurrsen bedient wurden, der dem letzten Album von Johnny Cash den Feinschliff gab und demnach einen sauberen Sound verspricht, beschränken sich die Songstrukturen durchgehend auf das typische Pop-Song-Schema, die selten die 3:30 Minuten übersteigen. Drei Vier-Zeilen-Strophen werden intoniert, die dann von unzähligen Wiederholungen des Refrains eingerahmt werden. Wenn man ständig von ein und demselben Vers eingelullt wird, kommt halt auch dieser typische, ungeliebte Ohrwurm ins Spiel, der sich gerade bei weniger qualitativen Songs ins Ohr fräst. Die kernigen Riffs und markante Stimmen, die anhand des Beipackzettels angekündigt werden, machen kraftlosem, schmierigem Gesang mit Riffs, wenn man von solchen in diesem Fall sprechen kann, á la „Akkord 1“ meets „Akkord 2“ Platz. Überrascht war ich aber über den plötzlichen Lemmy im Ultra-Mini-Format, der bei „One More Sugar“ in den Stimmbändern von Jörg Sieber steckt, aber das rettet das Endprodukt auch nicht.

Zusammenfassend bieten die älteren Herren von DOMINOE mit „The Story Is Far From Told“ eine Mischung aus altbackenem, unmodernem, austauschbarem und seelenlosem Radio-Pop-Rock ohne Gefühl für sinnvolle Texte, der höchstens die hinteren Plätze der deutschen Charts der 80er Jahre belegt hätte und noch nicht mal mehr genug Salz in der Suppe hat, um einen Hardcore-AOR-Liebhaber vom Hocker zu hauen. Dieses Kapitel kann man also schnell überschlagen.

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10.09.2008

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