Recht lieblos verpackt sieht das neue Scheibchen von MORPHYN aus. Kein Artwork und ein mit Edding beschrifteter Rohling auf dem “Ad Absurdum Demo EP“ prangt. Das ist das ganze Promopäckchen der Karlsruher. Die Erklärung dafür gibt’s aber prompt in der beigelegten Info: Den Herren ist das Geld ausgegangen. So eine professionelle Produktion ist ja auch nicht ganz billig. Das Ergebnis lässt sich aber durchaus hören.
In einer äußert präzisen und verdichteten Produktion kommt das Teil daher, die den Songs außerordentlich gut zu Gesicht steht. Sechs mal fetter Thrash der alten Schule mit leichter Death-Metal-Kante, einer Prise Hardcore und einem mächtigen Groove. Sechs mal volle Breitseite ohne Verschnaufpause. Die Gitarristen trumpfen mit variablem Spiel auf und schütteln ein Nackenbrecher-Riff nach dem nächsten aus dem Ärmel, während das Schlagzeug das fiese Abrissmonster MORPHYN stetig nach vorne treibt und der Bass ein sattes Fundament hinlegt.
Als Vergleich müssen die allmächtigen PANTERA herhalten. Spontan kommen einem aber auch FEAR FACTORY oder MORBID ANGEL in den Sinn. Selbst das ein oder andere Metalcore-Zitat fließt in Form eines Breakdowns ein und verleiht den Songs eine zusätzliche zeitgemäße Note.
Allerdings hätte ich mir, bei den ausschließlich deutschen Texten, ein wenig mehr Tiefe gewünscht, denn häufiger wird die Platitüden-Sau durch das Unterholz gejagt. Es muss nun nicht immer Goethe sein, aber die lyrischen Ergüsse von Frontsau Volker Bruder sind doch teilweise arg platt und abgedroschen.
Davon einmal abgesehen bleibt unterm Strich aber eine musikalisch durchaus ansprechende EP übrig, die jeder der auf oben genannte Zutaten steht, ruhig einmal anchecken sollte.
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