Perennial Quest - Persistance

Review

Bei PERENNIAL QUEST, musste ich als großer DEATH-Fan, zuallererst an den ebenso benannten Klassiker der Band denken. Der Blick auf das Cover bewies schnell, dass ich mich da wahrscheinlich täuschen werde, der Infozettel zur Promo-CD beseitigte ebenso diese Vermutung, wie auch die ersten Takte der gespielten Musik. Wir haben es hier mit einer „reinen“ Progressive Metal Band zu tun. Wobei ich den Begriff „rein“, zum Glück, nicht für eine der tausenden DREAM THEATER Klone verwenden muss. Ehrlich gesagt habe ich auch gar keine Lust auf Ego-Trips, Griffbrettgewichse und ähnliches. Denn dieser Bereich ist praktisch mit Massen von Musikern unterwandert, die vom Technik viel, und vom intelligenten Songwriting so gut wie nichts verstehen.

Das ist bei PERENNIAL QUEST überhaupt nicht der Fall. Hier steht, trotz nicht gerade weniger Wendungen innerhalb der einzelne Stücke, nur der Song als solcher, sowie Melodie und Gefühl, im Vordergrund. Kein einziger Part dient zur Selbstdarstellung, und wenn es in seltenen Fällen schnell zur Sache geht, dann passt es wie der berühmte Arsch auf den Eimer. Hier zeigt sich der Prog von seiner melodischsten und angenehmsten Seite. Der Sänger rundet die Sache auch noch Prima ab: variantenreich, stets gefühlvoll, und mit den Eiern in der Hose.

Einzelne Stücke hervorzuheben würde zwar keinen Sinn machen, ich tue es aber trotzdem. Gerade das 28-minütige „Perennial Quest“ offenbart die Qualitäten der Band am deutlichsten. Es ist vollgespickt mit zauberhaften Soli, den wirkungsvollen Hooklines, auch die überraschenden, epischen, pompösen und fast SAVATAGE-artige Parts schaffen es den Hörer zu fesseln. Und wenn es die wenigen, fast unweigerlichen, Parallelen zu DREAM THEATER gibt, dann finden sich diese ausschließlich in den besten und melodischsten Parts.

Ich will jetzt nicht, dass der Eindruck entsteht, die Gruppe wäre ein Sammelsurium aus Zitaten der besten 90-er Prog-Gruppen, denn das Ganze klingt gar nicht abgekupfert. Eine Prise Melodic Metal dazu, und ein Schüppchen eigener Ideen, sind da ebenso deutlich zu erkennen. Für mich ist PERENNIAL QUEST definitiv eine große Überraschung, und müsste mit dieser Scheibe, jeden auf Melodie getrimmten Prog-Fan ansprechen. Wie so oft bietet der Underground, die bessere Alternative zu den Topacts. Man muss nur die Stecknadel im Heuhaufen suchen, und hier wird man fündig. Da kann sogar ich, als ein mit guten Noten geizender, und recht kritischer Zeitgenosse, eine glasklare Kaufempfehlung aussprechen.

15.06.2008

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