Bong-Ra - Soldaat Van Oranje

Review

Aus gegebenem Anlass reihe ich mich in den Oranje-Trubel ein, freue mich, dass die Niederländer bei der diesjährigen EM ein so fantastisches Spiel abliefern und hole mir auf akustischer Ebene mit einem passenden Album des niederländischen Break-Ragga-Core-Spezialisten Jason Köhnen alias BONG-RA warme Ohren.

„Soldaat Van Oranje“, bereits 2006 veröffentlicht, ist mal wieder ein ziemlich fieser Tritt in die Fresse, wie man es vom Bongmaestro nicht anders gewohnt ist. Mit seinem tödlichen Gemisch aus Breakbeats, Jungle, Dancehall, Rave und Hip Hop sorgt auch dieses Album garantiert für Blut im Tanzclub.
Ein kurzes Intro, „Vader“, kündet vom nahenden Unheil, welches sich ganz lässig mit „Duivelsche Sodomie En Extase“ aufbaut. Dann kracht’s in den Boxen, heraus donnert „Spiegeltje Met Lijntjes“ mit einem knallharten Rap. Neben den brutalen Beats, die Köhnen immer wieder mühelos aus dem Ärmel zaubert, begeistert auf diesem Album vor allem der starke gesangliche Anteil. Hip Hop mit Breakbeats oder Dancehall mit stahlverstärktem Rückgrat und Bumms – „laut ist, was gefällt!“ (um hier mal ein verunstaltetes Zitat zu bemühen 😉

Neben den üblichen Krachern glänzt „Soldaat Van Oranje“ auch wieder durch verheerende Gewaltorgien und eine zerstörerische Atmosphäre. Ich verweise dabei auf „Varkenslachter“ — ein echter Belastungstest für Trommelfell und Lautsprechermembranen — und das hypnotisch-monotone, minimal gehaltene „Eenzaam Sterven Wij Allen“. Zwischen beiden Tracks steht das alptraumhafte Ambient-Stück „Tastend In Het Duisternis“, welches wie eine Horrorszene aus „Silent Hill“ wirkt.
Im letzten Track „Laatste Oordeel“ geht es dann eher in eine experimentelle Richtung mit sehr verschrobenen Beats und viel Verzerrung in der Drumsektion. Durch die Melodie erinnert mich das ein bißchen an BLINK TWICE, bloß noch ein ganzes Stückchen extremer.

Tja, was soll ich noch schreiben, „Soldaat Van Oranje“ ist BONG-RA Qualitätsware, und wer ordentlich was auf die Mütze kriegen will (so wie bisher Italien und Frankreich, hehe), der sollte sich das Ding mal durch die Ohren pfeifen lassen. Ob das metal-kompatibel ist, kann jeder selbst für sich entscheiden 😉

14.06.2008

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