Wieder mal ein Power-Metal-Werk aus Schweden, wieder mal Hochgeschwindigkeitsgedudel und Fantasytexte, wieder mal epische Balladen, düstere Passagen, strahlende Helden, Glanz und Gloria und wie sie nicht alle heißen. Leute, die Power-Metal hassen, sollen jetzt bitte den “Zurück“-Button drücken und diese Scheibe ignorieren. Leute, die eben diesen Stil mögen, lesen bitte weiter.
An sich ist auch hier nichts wirklich Neues zu finden. Ein gewisser Tommy Johansson hat sich gedacht, dass es eine gute Idee wäre, Filmsoundtrack und Power-Metal zu kombinieren. So ist REINXEED’s Konzeptalbum “The Light“ entstanden, in dem es natürlich um Gut, Böse und den ewigen Kampf zwischen den beiden Streithähnen geht. Leider ist die Idee schon etwas älter, so dass ihnen auch auf diesem Gebiet der Innovations-Award versagt bleibt.
Eine Bandbesetzung ist zwar aufgeführt, im Prinzip wurde das Album aber von Tommy (Gitarren, Gesang, Bass, Keyboards, Synth) und Jani Stefanovic (Drums) im Alleingang eingespielt. Der Sound ist sehr gewöhnungsbedürftig, da hier nicht auf Opulenz getrimmt wurde, sondern vieles einfach stark nach Konserve klingt – getriggerte Drums, Streichersamples, Plastik-Bläser… es fällt schwer, die Produktion als “gelungen“ zu bezeichnen. Aber für ein Debütalbum soll der Sound nicht zum Sargnagel werden.
Eben diesen schmieden sich REINXEED allein durch völlig belangloses Songwriting. Bis auf “End Of This Journey“ (dazu später mehr) ergeht sich die Gruppe/der Musiker in Gitarrenwichsereien, Dudeleien, Rasereien – interessante Harmonien, außergewöhnliche Strukturen oder Stücke, die im Ohr hängen bleiben, sucht man auch mit der Lupe vergebens. Es fehlen einfach zündende Momente, zwingende Ideen oder einfach gute Melodien.
Ich erwähnte vorhin “End Of This Journey“. Dies ist der längste Song des Albums und beinhaltet auch sämtliche brauchbaren Ideen darauf. Hätte das Album mit diesem Song begonnen, wäre… nein, das hätte auch nicht viel geändert. Sagen wir so: mit diesem Stück beweisen REINXEED, dass sie (er) durchaus was drauf hätte (n), wenn sie (er) denn wollte(n). Bei voller Potentialausschöpfung wäre “The Light“ ein relativ großer Wurf geworden, so aber kann man während des Albums durchaus aufs Klo gehen, ohne das Gefühl haben zu müssen, etwas zu verpassen.
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