Nach drei EPs wagen die Jungs von CLUSTERHEAD sich nun an ihren ersten Longplayer. „Times Of No Trust“ heißt das Werk und vereint auch hier wieder die Markenzeichen der Band – kräftigen Rhythmus, druckvolle Riffs, harmonische Keyboarduntermalungen und die auffälligen Vocals von Rene Brandt.
Stilistisch sind die vier Bayern gar nicht so einfach einzuordnen. Mal präsentieren sie uns mehrstimmige catchy Gesangspassagen, wie wir es von Bands wie BONFIRE ode PINK CREAM 69 gewohnt sind. Dann geht es auch mal wesentlich dynamischer und gleichzeitig progressiver zu Werke. Und auch typische Gitarrenläufe und Hooklines des Melodic Metal haben ihre Auftritte.
Drums und Bass kommen ganz gut zur Geltung und fristen nicht nur ein Schattendasein. Das Riffing ist zwar druckvoll, aber es fehlt mir beim Gitarrenspiel etwas an Virtuosität. Die Soli können nicht so recht zünden. Rene Brandt setzt seine Stimme variabel ein, wobei seine Stärken in der rauhen, mittleren Stimmlage liegen oder bei den manchmal eingesetzten aggressiveren Vocals. In den hohen Lagen kommt er dagegen schnell an seine Grenzen.
Mängel gibt es noch beim Songwriting, denn in dieser melodischen Art des Heavy Rock oder Heavy Metal müssen die Kompositionen einfach noch eingängiger sein. Es gibt zu wenige Abschnitte, die sich dauerhaft im Ohr des Hörers breit machen. Das CLUSTERHEAD das Zeug zu solchen Songs haben, beweisen sie mit „Poisened“, das mit einer starken Melodie und genialen Choralpassagen aufwartet oder mit „Tears I´ve Cried“ mit seiner gelungenen Hookline. Die meisten anderen Stücke sind aber leider nur Durchschnittskost.
Das Potential ist ohne Zweifel vorhanden, wird aber noch nicht voll ausgeschöpft. Besonders im Songwriting ist Nachholbedarf angesagt. Deswegen gibt es für „Times Of No Trust“ eine Wertung knapp über Durchschnitt.
Geile Mucke muss man nicht zwingend in Schweden suchen, die Deutsche Band “Clusterhead“ knallt uns mit „Times of no Trust“ nämlich ein Album vor den Latz das es in sich hat! „Bonfire“ in Gut auf einem „Judas Priest“ Trip so in etwa hört sich an was die Deutschen fabrizieren. Sie vergessen nicht in den Arsch zu treten und so haben wir hier eine Scheibe die echt Spass macht.