KALMAH ist eine Band, die mir bisher nicht bekannt war, die aber schon seit einigen Jahren existiert: Bereits 1991 als ANCESTOR in Finnland gegründet, nannte sich die Band nach fünf Demos und ebenso vielen Bassisten eben in KALMAH um. Unter diesem Namen erschien schließlich 2000 das erste Album „Swamplord“, dem fünf weitere Longplayer („For The Revolution“ inklusive) folgen sollten.
Stilistisch bewegt sich die Band im Melodic Death Metal, wobei aber durch die stark in den Vordergrund geprügelten, melodischen Keyboards ein starker Folk-/Pagan-Metal-Touch in den Sound der Band einfließt. Abgerundet wird dies durch einige thrashige Momente, abwechselnde Keyboard- und Gitarrensoli (CHILDREN OF BODOM lassen grüßen) und zwei oder drei Songs, die eine starke (Melodic-)Black-Metal-Atmosphäre in sich tragen. Wer also schon immer mal wissen wollte, wie eine Mischung aus ENSIFERUM, WINTERSUN, FINNTROLL, den bereits erwähnten CHILDREN OF BODOM, Old-School-Thrash und CRADLE OF FILTH klingt, der liegt mit KALMAHs „For The Revolution“ genau richtig – alle anderen sollten den Kauf des Albums allerdings lieber zwei Mal bedenken. Denn: So „neu“ der Stil der Band auch erscheinen mag, im Grunde werden hier nur verschiedene Stile zu einer Suppe vermengt, welche jedoch keine Einheit bilden.
Los geht es mit dem Titelsong, der gleich einen sehr fetten Einstieg und geile Riffs liefert, ohne zu stark Keyboard-lastig zu wirken, wie nahezu der komplette Rest der Platte, dafür wirken die abwechselnd gespielten Gitarren- und Keayboardsoli zusammen mit Gangshouts hier so stark wie zu keinem anderen Moment auf „For The Revolution“ von den Landsmännern CHILDREN OF BODOM abgekupfert. Das anschließende „Dead Man’s Shadow“ bietet daraufhin anfangs die oben beschriebene Black-Metal-Atmosphäre, verliert sich dann jedoch in folkigen Keyboard-Melodien, die so auch von FINNTROLL stammen könnten und mit ihrer fröhlichen Stimmung einen sehr starken Kontrast zum Anfang des Liedes bilden, ergo irgendwie fehl am Platz wirken. Dieser Mischmasch wiederholt sich dann immer wieder, was spätestens ab Song Nummer Vier – „Wings Of Blackening“ – langweilig wird. Doch die Abwechslung folgt auf dem Fuße: Mit „Ready For Salvation“ kommt ein etwas langsamerer und kürzerer, aber sehr fetter Song aus den Boxen gedröhnt. Das darauffolgende „Towards The Sky“ geht gut ins Ohr und stellt für mich den Höhepunkt auf „For The Revolution“ dar. Von hier an wird das Album auch härter, „Coward“ zum Beispiel ist ein sehr düsterer Song, der atmosphärisch an den Anfang von „Dead Man’s Shadow“ erinnert.
Im Großen und Ganzen bieten KALMAH mit ihrem neuen Silberling also eine Reihe interessanter und langweiliger Songs, die jedoch vielleicht einfach in der falschen Reihenfolge platziert wurden: Eine bessere Verteilung von fröhlichen und härteren Liedern hätte vielleicht den Schlafanfall rund um die Hälfte der Spielzeit abgehalten.
Soundtechnisch bewegt sich die Platte im Bereich „okay“, für mich jedoch sind sowohl der Gesang, als auch die Gitarren zu leise geraten, die Keyboard-Flächen dafür viel zu vordergründig, sodass der eine oder andere coole Riff von den Zahnschmerzen übertüncht wird, die die ganz dreist mal bei FINNTROLL, mal bei CHILDREN OF BODOM abgeguckten Keys bei mir verursachen.
So bleibt unter dem Strich ein Album, das stärker als jede andere CD, die ich kenne, die Beschreibung „Durchschnitt“ verdient. Deshalb gibt es genau die Hälfte der Punktzahl, wer auf reichlich vorhandene Keyboard-Parts steht, darf gerne ein oder zwei Punkte hinzuaddieren.
Sooo übel sind sie auch nicht… harmlos, aber nett zu hören. Es bleibt wenig hängen, wie gehabt. Da gehts ihnen wie NORTHER. Gute Ansätze zu butterweich ausgeführt. Aber nun wieder auch nicht schlecht, vor allem wenn der Sänger sich in BM-Regionen bewegt und die sehr monotonen Grunts auflockert. Gitarren und Keys sind Kitsch der angenehmen Sorte.
Also, erst einma muss ich mich wirklich fragen, wieso hier das Keyboard angeblich zu sehr in den Vordergrund gedrückt wird?! Das ist auf keinen Fall auch nur ansatzweise so. Ich finde Gitarre und Keyboard ergänzen sich auf dem ganzen Album wunderbar. Soli auf beiden Seiten…was will man mehr? Positiv anzumerken ist auch der Stimmenwechsel. Wer die älteren Alben liebt mit der nicht soo tiefen Stimme, hatte wahrscheinlich anfang Probleme mit The Black Waltz. Auf dem Album For The Revolution hat man nun beides, was wirklich für Abwechslung sorgt. Dass man sich manchmal etwas mehr Power wünscht gebe ich zu, deswegen einen Punkt Abzug. Sehr gelungenes Album: 9 von 10 Punkten!
Also, ich sage ja sonst nichts zu den Kritiken bzw. den Kritikern. Aber wieso muss man eine Kritik zum neuen Album einer Band schreiben, wenn man die alten Werke nicht mal kennt, geschweige denn überhaupt schonmal von der Band gehört hat. Das ist echt Schwachsinnig, tut mir leid, aber mehr fällt mir da nicht ein. Kalmah mit Children of Bodom zu vergleichen ist genauso sinnvoll als würde man morgens halb 10 nackt durch die City laufen und das werden euch sowohl Kalmah- als auch Bodomfans bestätigen.
Ich würde also empfehlen, erstmal die alten Werke einer Band zu bestaunen und dann eine Kritik zum neuen Album schreiben. Wie kann man denn sonst bitte eine Entwicklung dokumentieren oder überhaupt ne Bewertung abgeben ? Ich weiß Musik ist Geschmackssache, aber Kritiken eben nicht…
Nun, wenn ich eine CD nunmal zum reviewen zugeteilt bekomme … ich habe leider nunmal noch andere Dinge zu tun, sodass ich nicht den ganzen Tag Musik hören kann, von daher kann ich mir auch nicht bei jeder Band, die ich besprechen soll, erst einmal den kompletten Backkatalog geben. Zumal ich nicht das Geld habe, mir so viele CDs zu kaufen und von der anderen Variante, an Musik zu kommen, nichts halte.
Und hinter meinem Vergleich mit COB stehe ich übrigens. Für mich sind da ganz klar Parallelen zu hören.
1.) Kalmah ist nicht COB 2.) COB = müll 3.) Das neue Album ist Super 4.) Das beste Album von Kalmah ist The Black Waltz darum hier nur 9! 5.) Man kann eine Band schlecht Bewerten wenn man sie kaum kennt 6.) Kalmah –> auf die Bühnen Europas! Dankeschön
Ich habe nicht die Band, sondern nur speziell dieses Album bewertet!
Also erstmal. Was zum Teufel haben Children Of Bodom und Kalmah gemeinsam? Keyboards! Was noch??? Nicht wirklich mehr viel. Kalmah ist eine ganze Stufe härter wie CoB. Das Album ist der Hammer. Die Band wird total unerschätzt!