Imeodon - Extraterrestrial Melancholy

Review

Nur ein Koch, trotzdem verdorbener Brei

Komplett für sich alleine hat der Kölner C. F. unter dem Projektnamen IMEODON das Stück „Extraterrestrial Melancholy“ geschrieben und aufgenommen. Mit satten 32 Minuten ist es ausgesprochen lang geraten und kommt dabei komplett ohne Gesang aus. Dabei plätschert der Song leider über weite Strecken relativ belanglos vor sich hin. Schade eigentlich, denn vereinzelt blitzen richtig gute Ideen durch, die sich im Gesamtkontext aber rasch verlieren.

Vielleicht würde es IMDEODON gut tun, wenn C. F. sich einige Mitstreiter suchen und das Projekt im Bandkontext fortsetzen würde. An der Gitarre macht er noch eine gute Figur, der Bass geht jedoch zu sehr unter und auch als Drummer sind die Fähigkeiten des Musikers zu limitiert. Dass die Heimwerker-Produktion hinter professionellen Arbeiten weit zurückbleibt, verwundert nicht wirklich. Und obwohl man den Sound bei einem Demo nicht überbewerten sollte, schöpft dieser hier nicht im Entferntesten das aus, was heutzutage selbst beim Homerecording möglich ist.

Wichtig ist letztlich vor allem die songschreiberische Qualität, die hinter der Musik steckt – und diese ist noch stark ausbaufähig. Es treffen progressive Frickelgitarren auf thrashige Riff-Attacken. Immer wieder lockern ruhige Zwischenspiele das Ganze auf und driften fast in doomige Gefilde ab. Es herrscht gepflegter Minimalismus. Sehr simple und fast monoton anmutende Gitarrenharmonien dominieren das Geschehen. Etwas mehr Komplexität und der Mut dazu, auch mal mehr als nur eine Melodiestimme parallel laufen zu lassen, würden den Song erheblich aufwerten. So bleibt es bei einem mittelmäßigen Stück mit vielen guten Ansätzen, die jedoch nicht zu einem harmonischen Gesamtkontext geformt werden.

Was an dieser Musik „extraterrestrial“ sein soll, entzieht sich meinem Verständnis, für mich ist dieses Album so spacig und futuristisch wie ein Wählscheibentelefon. Eher noch kann man die Melancholie erkennen, wobei mich das Stück emotional aber eher kalt lässt. Alles in allem hat C. F. noch einen weiten Weg vor sich, wenn er im Musikgeschäft Fuß fassen will.

Das 32-minütige Instrumentalstück des Kölners gibt es auf seiner Homepage kostenlos zum Download.

03.05.2008

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