Zwei Jahre nach ihrem letzten, hervorragenden dritten Full-Length-Album „Savage Gold“ bringen die US-amerikanischen Black/Doom/Post-Metaller TOMBS ihre neue EP „All Empires Fall“ via Relapse Records heraus. Darauf hat der Fünfer aus Brooklyn, New York, seinen Stil leicht angepasst: War „Savage Gold“ noch etwas hintergründiger und doomiger angelegt, gehen TOMBS auf der „All Empires Fall“-EP direkter und vordergründiger zu Werke und haben in ihrem Stil mehr Platz für klassischen Black Metal freigeschaufelt. Das nimmt TOMBS etwas von ihrer Besonderheit, klingt aber mindestens genauso gut wie das 2014er-Album der Band.
Bevor TOMBS in „Obsidian“ in purer Black-Metal-Raserei zu Werke gehen, gibt es aber erst einmal das wuchtig-groovige Instrumental „The World Is Made Of Fire“ zu hören, welches den Hörer nicht nur die Lauscher aufsperren, sondern gleich auch die Nackenmuskulatur aufwärmen lässt. „Obsidian“ zückt dann die kalten Gitarrenharmonien und prügelt munter-gradlinig voran, und spätestens das fiese Gekeife von Mr. Mike Hill macht klar: Ob da jetzt die Vorsilbe „Post-“ dran beteiligt ist oder nicht, TOMBS machen Black Metal. Punkt.
„Last Days Of Sunlight“ ist dann doch etwas post-iger, darf aber als (langes) Intermezzo durchgehen, bevor „Deceiver“ jenen besonderen TOMBS-Groove auspackt, den man schon aus dem Opener von „All Empires Fall“ und teilweise von „Savage Gold“ kennt. Auch hier dürfen Mike Hills Vocals als Höhepunkt gehen – was der Mann sich zusammenkrächzt und -keift geht auf keine Kuh-, sondern direkt unter die Menschenhaut. Das abschließende „V“ beginnt mit einer ambienten Einleitung, bevor TOMBS abermals die Black-Metal-Harmonien auspacken und bevor die New Yorker erneut mit ihren Vocals aufhorchen lassen: halb gesungen, halb gesprochen, ultra-eindringlich, extrem emotional. Tolle Sache.
Also: TOMBS-Fans, die die Ausrichtung von „Savage Gold“ mochten, könnten ein wenig enttäuscht werden, denn die „All Empires Fall“-EP fährt doch einen leicht andersartigen Kurs. Aufgeschlossene Black Metaller und Black-Metal-affine Post-Metaller sollten der EP trotzdem ein Ohr leihen, denn das Teil ist richtig, richtig gut geworden und besteht – mit Ausnahme des überflüssigen Intermezzos „Last Days Of Sunlight“ – nur aus Höhepunkten.
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