Sunterra - Graceful Tunes

Review

Sunterra ist ein österreichischer Gothic-Sechser mit klassischer Kombination von melodischem Frauengesang und Gegrunze männlichem Ursprungs. Dass dieser Aspekt allein heutzutage kein gutes Album mehr ausmacht, ist sich die Truppe aber durchaus bewusst und versucht den momentan popularisierten Gothic in mystischere Gefilde abgleiten zu lassen. Neben dem ziemlich breitflächigem Keyboardteppich, der sich relativ regelmäßig über die tiefen Gitarrenriffs legt, nutzt die Band dabei statt einer Leadklampfe stolz eine verspielt in Szene gesetzte Flöte, die wohl das ‚erdige‘ im Bandnamen (‚Terra‘) verdeutlichen soll. Aber hilft das wirklich um sich von der großen Konkurrenz abzusetzen?
Schlecht stellen sie sich zumindest nicht an. Der Versuch eine breite Dynamik in diesem Album zu erzielen ist jederzeit deutlich hörbar und vereinigt erfolgreich mystische, ruhige, barocke und thrashige Passagen die irgendwie immer ins Konzept passen und jedem Song seine individuelle Note geben. So richtig überzeugend wirkt das ganze jedoch nicht, denn irgendwie bleibt nach diesen 40 Minuten erstaunlich wenig hängen. Woran liegt das? Als tapferer Redakteur macht man sich also beständig auf die Suche; analysiert das Album nach Bestandteilen; hört jeden Song einzeln und für sich geschlossen und versucht sich am Ende irgendwie ein Bild darauf zu machen. Ergebnis: Mal hat ein Lied einen tollen Refrain, dann ein Klavierintro, mal eine klasse Thrasheinlage – aber auf den Song der wirklich von vorne bis hinten nur gelungen ist und 5 Minuten am Stück begeistert, wartet man vergeblich. In diesem Sinne bringt es auch gar nichts irgendwelche Anspieltipps aufzulisten; jeder Song hält sein Niveau und einzig die Ballade ‚Somewhere‘ sticht stilistisch hervor.
Ernüchterndes Fazit: Leichter Überdurchschnitt. Um sich bei der harten (und überlaufenden) Gothickonkurrenz durchzusetzen braucht es eben mehr als eine Flöte und einen Sack voll guter Ideen. Außerdem sollten eben diese Alben auch länger sein als knapp 40 Minuten – soviel Arbeit sollten einem die Fans dann doch wert sein.

27.04.2005

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