Stormwarrior - Thunder & Steele

Review

Galerie mit 19 Bildern: Stormwarrior - Metal Hammer Paradise 2021

Als die Hamburger Metaller von STORMWARRIOR ihr letztes Album “Heathen Warrior” veröffentlichten, standen unter dem Strich sieben gnädige Punkte. Es wirkte teilweise so, als hätten die Hanseaten nach dem extrem starken Vorgänger “Heading Northe” versucht eine kleine Kurskorrektur vorzunehmen, sich dabei aber etwas verzettelt. Mit “Thunder & Steele” liegt nun das neue Album vor und zeigt eine erneute Veränderung im Sound von Lars Ramcke und seinen heidnischen Kriegern.

Wobei Veränderung vielleicht ein wenig zu drastisch formuliert ist. Man kann im Kontext von “Thunder & Steele” eher von einer Rückbesinnung auf alte Stärken sprechen. Die heißen: schnelle Licks, knackige Riffs und die Tachonadel streift hin und wieder den roten Bereich. Ohne großes Intro knallt der Titeltrack dann in bester deutscher Speed-Metal-Manier aus den Boxen. Kurz und exakt auf den Punkt zelebrieren STORMWARRIOR die bekannte Mischung aus Eigenständigkeit und Reminiszenzen an alte RUNNING WILD und ganz alte HELLOWEEN. Wobei der Blick in Richtung der Kürbisköpfe offensichtlicher ist – Stichwort: Leads/Bassläufe – und der Geist deren erster EP und “Walls Of Jericho” bei nahezu allen Songs präsent ist. Allerdings sprechen wir hier nicht von plakativem Klau, sondern von einer ähnlich fesselnden Intensität, die auch das HELLOWEEN-Meisterwerk auszeichnete. Die folgenden Songs der ‘A-Seite’ (“Metal Avenger”, “Sacred Blade”, “Ironborn” und “Steelcrusader”) gehören ebenfalls mit zu dem besten Liedgut, das die Mannen um Sänger Lars Ramcke jemals veröffentlicht haben.

“Fyres In The Nighte” drückt als Opener der ‘B-Seite’ nicht so ganz auf das Gas, ist dabei aber nicht weniger zwingend und kann mit einem Ohrwurmrefrain punkten. “Die By The Hammer” und “Child Of Fyre” können das Niveau der vorangegangenen Nummern hingegen nicht ganz halten und gehen als eher unscheinbar über die Ziellinie. “One Will Survive” bringt dann sowohl Tempo als auch Qualität wieder auf das gewohnte Level, bevor sich die Hanseaten mit “Servants Of Metal” dann zum Abschluss des Albums noch einmal dummdreist bei der Band ihres ehemaligen Mentors Kai Hansen bedienen und den Refrain von GAMMA RAYs “Fight” Eins-zu-eins übernehmen. Das hätte bei dem Potential, das in “Thunder & Steele” steckt, nicht sein müssen und unterminiert so den guten Eindruck des Albums.

Bleibt “Thunder & Steele” deswegen ein zweischneidiges Schwert? Nein, denn abgesehen von dem einen groben Fauxpas, hat das Album vor allem eines: Klasse. Hinzu kommt eine zehn Punkte ‘A-Seite’, sowie eine gelungene Seite B, bei der die schwächeren Songs, die aktuelle Konkurrenz aber trotzdem locker ausstechen. Unter dem Strich gibt das acht fette Punkte. STORMWARRIOR sind zurück und präsentieren sich in bestechender Form.

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19.01.2014

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