Skirmish - Jet Black Days

Review

Thrash Metal ist zwar nach wie vor nicht unbedingt der absolute Export-Schlager Finnlands, dennoch weiß man als eingeschworener Genre-Liebhaber, dass man dort sehr wohl auch für exquisite „Nackenmassagen“ jener Art zu sorgen weiß, und das schon seit langer Zeit.

Ein amtliches Brett voll derb-deftiger Thrash-Kost liefert aktuell das aus Kajaani im hohen Norden des Landes stammende Quintett SKIRMISH, das 2005 gegründet wurde und offenbar schon seit ihrer selbstbetitelten Debüt-EP im Jahr 2010 darauf Wert legt, einen Brückenschlag zwischen purer Aggression und harscher Brutalität hin zu feinmotorisch intonierter Melodik in Kombination mit tiefschürfender Melancholie auf der anderen Seite zu schaffen.

Keine Ahnung zwar, wie sich die Band auf besagter EP und auf dem 2011 aufgelegten ersten Langeisen „Through The Abacinated Eyes“ angehört hat, auf ihrem aktuellen Dreher jedenfalls ist es eben jener Mix, der das berühmte Kraut fett macht und die Rübe in „Abschraubmodus“ versetzt.

Angeführt von den pfeilschnellen, giftigen und präzisen, zu gleichen Teilen wohl von KREATOR, SLAYER, DARK ANGEL, alten SEPULTURA sowie frühen EXODUS inspirierten Riffs geben die Burschen von Beginn an Vollgas, wissen mit dem Gaspedal allerdings sehr gut umzugehen und schaffen es immer wieder, durch akzentuiert eingesetzte, gedrosselte Passagen eine „kühle“ Atmosphäre zu erzeugen. Speziell dabei kommt auch zum Vorschein, dass die Truppe ihren Albumtitel wohl mit Bedacht ausgewählt hat, erweisen sich doch diverse „unterkühlte“ Momente wie „pechschwarz legiert“ und wirken auch soundtechnisch diesbezüglich „verdunkelt“.

Dass es sich bei den Instrumentalisten um absolute Könner handelt, beweisen allen voran die unzähligen wohl auch der technischen Finesse ihres Landmannes Alexi Laiho gerecht werdenden Soli, die das Material weiterhin nachhaltig prägen und zudem auch bei brachialster Vortragsweise immer wieder für technischen Anspruch sorgen. Nicht zuletzt dadurch sollten SKIRMISH wohl selbst bei der jenen Sounds nur selten zugewandten „Musikerpolizei“ für offene Münder sorgen.

Ein gelungenes – bei aller Abwechslung und Variabilität aber dennoch durchwegs knüppelhartes – Brett, dem zwar noch die großen Hits fehlen, das jedoch sehr wohl auch reichlich Lust auf die im Netz mehrfach urkundlich erwähnte Live-Power dieser Truppe macht.

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28.09.2013

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