Auf SEKTEMTUM aufmerksam geworden bin ich durch ihr Video zum Titelstück „Aut Caesar Aut Nihil“, das sich mal an mehr als Wald und Schnee-Bildern versucht. Ein abschließendes Urteil über den Clip habe ich mir nicht gebildet, schließlich spielt das für das folgende Debütalbum auch keine Rolle, aber als Anreiz, dem Album eine Chance zu geben, hat es funktioniert.
Das Problem bei der Geschichte: Das Titelstück und der gleichzeitige Opener ist einer der wenigen guten Songs auf „Aut Caesar Aut Nihil“. SEKTEMTUM sind keine 08/15-Band und befinden sich eher am Rand des Black Metal statt mittendrin. Aber auch durch das Beifügen von einigen rockigen Parts und ein bisschen Death Metal entsteht nicht zwangsläufig eine spannenden Mischung. SEKTEMTUM setzten auf kraftvolle Riffs, ein recht flottes aber nicht rasantes Tempo und einige gut groovende Parts. Einen gewichtigen Punkt nimmt sicher ein, dass Meyhnach (HELL MILITIA, Ex-MÜTIILATION) die Vocals übernimmt. Neben einem doch bekannten Namen hat er auch eine charakteristische Stimme, die der Platte einen unverkennbaren Stempel aufdrückt. Allerdings fehlt SEKTEMTUM der Ekelfaktor, der bei HELL MILITIA einen ziemlichen Reiz auf mich ausübt. Mit „The Average, The Ordinary“, dem stimmungsvollen und sehr ruhigen Zwischenspiel „2///18///“ und dem abschließend ordentlich aus dem Album kickenden „Low Spreed“ finden sich aber einige Nummer auf dem Album, die ein gewisses Maß an Spannung bereithalten, auch weil die Franzosen hier mal etwas mehr Abwechslung mit reinbringen. Vor allem dann, wenn sich zusätzlich zu Meyhanch noch eine keifende, aggressive Stimme vernehmen lässt oder die Gitarren mal melodisch ertönen, ein kleiner Ausbruch aus dem Alltag des Albums. Soweit so gut, leider hat „Aut Caesar Aut Nihil“ aber nicht nur vier sondern zehn Songs und bietet somit Raum für eher solide Lückenfüller. Genau das ist auch der Grund, weshalb ich mich mit dem Album so schwer tue. SEKTEMTUM sind besseres Mittelmaß mit einigen wirklich coolen Nummern an Bord, aber eben nichts Herausragendes.
also ich muss dem review doch widersprechen. das album stellt für mich ein weiteres beispiel dar, das französischer black metal inzwischen auf eigenen beinen stehen kann. und vor allem ist es eines der wenigen spannenden albe, die 2012 veröffentlich wurden, da sektemtum auf abwechlungsreiches songwriting setzen, das sich nich unbedingt sofort erschließt. vor allem finde ich es aber fein, dass diese band sich einen dreck um regeln und konventionen im black metal schert und dadurch noch mehr sympathie gewinnt. und ehrlich, solch stücke wie phoenix 999 und dead whore fragrance hätten darthrone mal lieber komponieren sollen um in irgendeiner weise spannend zu klingen. einfach ein schönes album, quasi 21st century black metal