Necrowretch - Satanic Slavery

Review

Galerie mit 19 Bildern: Necrowretch - Graveland Festival 2017

Nach ihrem 2015er-Album „With Serpents Scourge“ wechselten die französischen Black/Death Metaller NECROWRETCH zu Season Of Mist, und nun gibt es das erste Ergebnis dieser französisch-französischen Kollaboration zu hören. „Satanic Slavery“ heißt das dritte Album des Quartetts aus Valence, und darauf bieten NECROWRETCH ihren Fans ziemlich genau das, was diese von ihnen erwarten: räudiges, aggresives Gehämmere irgendwo zwischen Old School Death Metal, Black Metal und War Metal.

„Satanic Slavery“ klingt eher wie das Debüt als wie sein Vorgänger

Dabei klingt „Satanic Slavery“ etwas mehr wie das NECROWRETCH-Debüt „Putrid Death Sorcery“, hat eher dessen Charme und dessen Stimmung, von den Früh-MORBID-ANGEL-Anleihen, die auf „With Serpents Scourge“ zunehmends in den Bandsound integriert wurden, ist anno 2017 wenig zu hören. Stattdessen besinnen sich die Franzosen auf alte Stärken. Zum Beispiel lassen sie ihr Schlagzeug wieder so krass klingen, dass es fast REVENGE-Regionen erreicht – wenngleich das Drumming von Mr. Ilmar selbst nicht so hart abgefuckt daherkommt wie das des Mr. Read. (Was sowieso unmöglich ist.)

Darüber hinaus klingt Sänger Vlad immer noch ähnlich kaputt wie Drakh von den guten, alten KATHARSIS, erreicht nur lediglich nicht dessen ganze Räudigkeit und Fick-die-Tonalität-Attitüde – letzteres versucht er aber auch gar nicht. Und darüber hinaus haben die Gitarristen – neben Vlad auch Kev Desecrator (DEMONIC OATH, VENEFIXION) – den Thrash für sich wiederentdeckt und an passenden Stellen in das „Satanic Slavery“-Songwriting eingestreut. Wer aufgepasst hat, merkt: Richtig, so ganz anders als 2015 klingen NECROWRETCH heuer nicht, aber trotzdem sind sie näher an ihrer 2013er-Inkarnation.

NECROWRETCH = Anlaufstelle für jeden Fan von derbem Gebolze

Und sonst gibt es gar nicht viel zu berichten: NECROWRETCH scheißen immer noch auf Modernes in der metallischen Musikwelt. Sie kümmern sich immer noch mehr um Uptempo als um Doom, wobei sie das Geblaste (nach wie vor) nie so krass ausbauen, dass die Mucke keine Dynamik mehr hat. Eingängig sind sie immer, verfrickelt nimmer, und aggressive, brutale Fuck-you-Herangehensweise ist ihnen immer noch wichtiger als zu viel Melodie und sonstiger Schnickschnack. Wer derbes Gebolze zwischen Black und Death Metal mag, ist bei NECROWRETCH auch 2017 an der richtigen Stelle – es sei denn, alles, was sauberer als BLACK WITCHERY produziert ist, ist für dich Mainstream-Müll.

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12.04.2017

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