Marmozets - Knowing What You Know Now

Review

MARMOZETS haben uns etwas warten lassen auf dieses neue Stück hier. Mit „Knowing What You Know Now“ haben sie sich geschlagene drei Jahre Zeit genommen, um an ihr überraschendes Debüt „The Weird And Wonderful Marmozets“ anzuknüpfen. Ja, damals waren sie weird und wonderful. Etwas strange und neben der Spur. Aber dafür knallhart und bitterlich intensiv. Nachdem also etwas Zeit ins Land gegangen ist , stellen uns die fünf wundervollen Persönchen aus England „Knowing What You Know Now“ vor die Nase.

Geht durch und durch

Wenn man schon vorher wüsste, was man jetzt weiß, dann hätte es mir jeglichen Überraschungseffekt, den die Band um Fronterin Becca MacIntyres zu bieten hat glattweg versaut.  MARMOZETS lassen auf ihrer Reise Einflüsse aus Mathcore und Postcore, die den Vorgänger so bissig gemacht haben, diesmal nämlich etwas links liegen. „Knowing What You Know Now“ kommt mit appetitlich sattem alternativen, deutlich gefestigtem Rocksound, der nicht weniger durch Mark und Bein geht.

Mit ihrer rotzigen Art haut Becca Macintyres ein Vocalrepertoire auf den Markt, welches von lieblich süß bis hin zu abgrundtief böse reicht. Die Fronterin ist so präsent wie nie, drückt dabei aber den Rest der Kapelle nicht unangenehm in den Hintergrund. Das ist hier eher, dieses bekanntliche „Geben und Nehmen“. Und gegeben wird alles. Mit einem „1..2.. 3…Play“ bricht der Opener über einen herein. Ungeplant und an die Wand zimmern die Briten drauflos und liefern neben, mit im Mittelpunkt stehendem Drumplay, auch noch tanzbare Hooklines. In die Fresse und mit Anlauf nach vorne preschen MARMOZETS mit unglaublich mitreißenden Sound. Dabei hat das Ganze eine schöne Leck-Mich-Am-Arsch-Attitüde am Start, die sich über die ganze Plattenlänge erstreckt.

Es darf etwas mehr knarzen

Von „Major System Error“ bis hin zum etwas ruhigerem „Insomnia“, die Briten liefern hier Tracks ab, die in bester Oldschool- Garbage- Alternative-Manier tief gehen und bewegen. Gleichzeitig wirkt die Produktion etwas zu sauber und im Klang so verdammt glasklar, dass ich ein paar Knarzer und herbere Schrammelaktionen doch irgendwie vermisse. Wer schwere Core-Elemente vom Vorgänger kennt, der wird hier auch nicht fündig. Die Briten haben sich etwas mehr entspannt und sind beruhigter am Start. Es wirkt dadurch jedoch leider sehr angepasst und gedrosselt.

Etwas strange und neben der Spur bleiben die MARMOZETS aber trotzdem auch mit dieser Veröffentlichung. Was verdammt nochmal gut ist. „Knowing Now What You Know Now“ ist weiterhin speziell und in meinen Augen durchaus wundervoll weird. Wer Freund vom breiten alternativen Rocksound ist, der liegt mit dieser Spezialität sicherlich nicht falsch.

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16.02.2018

It`s all about the he said, she said bullshit.

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