Die deutsche Grindcore-/Death-Metal-Band KEITZER hat sich bereits 1999 gegründet und somit einige Jahre Knüppelerfahrung auf dem Buckel. Da die fünfte Platte „The Last Defence“ über FDA Rekotz erscheint, geht der Hörer sicher schon mit einer gewissen Erwartungshaltung an die Sache ran. Belohnt wird man mit einer ordentlichen Platte, die aber nicht aus der Masse heraussticht.
Die Tracks sind auch durchweg anständig arrangiert, aber sehr gleichtönend. Die mangelnden Spitzen muss man KEITZER noch nicht mal negativ auslegen, aber trotz einiger Grind-Attacken fehlt die letzte Konsequenz zur Brutalität. Die 14 Attacken, über knappe 38 Minuten geschmettert, sind relativ reizarm, als Zuhörer ist man schnell abgestumpft und satt. Leider steht „The Last Defence“ eben nicht ganz so stramm, wie es möglich gewesen wäre, und der musikalische Schutzwall hat einige Schlupflöcher. Den Riffs auf „The Last Defence“ fehlt es häufig an maßgeblichem Profil, sodass die Melodien unbemerkt am Langzeitgedächtnis vorbeiziehen können. Drummer und Sänger gleichen einiges durch gute Leistungen aus und ziehen den Karren so manches Mal aus dem Sumpf der Belanglosigkeit. Das groovige „The Next Offensive“ ist ein passender Track, der die Beschreibung gut bestätigt. Die Nummer hätte man sicherlich noch weiter schleifen können, um dem Hörer mehr Ansatzpunkte zu geben, aber zumindest bricht hier der Takt nachvollziehbar und der Druck wird durchweg gehalten.
„The Last Defence“ ist wahrlich kein schlechtes Album, allerdings fehlt es an der nötigen Durchschlagskraft, und die Komponenten Grindcore und Death Metal behindern sich manchmal gegenseitig, wenn es um Höhepunkte geht. Schnell, schrill und provokant überladen, das steht der Grobheit und dem massiven Druck gegenüber. Die Verschmelzung und logische Verknüpfung der gebotenen Punkte ist häufig mangelhaft. KEITZER wiegeln den Hörer nicht genug auf, als dass man etwas kaputt hauen oder wütend aufstampfen will. Zum live Bier verschütten und Matte wedeln ist „The Last Defence“ hervorragend geeignet, süchtig macht der neue Output von KEITZER aber nicht, dafür fehlen die markanten Eigenheiten.
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