Karelia - Usual Tragedy

Review

Während man sich vor Metal-Bands aus Skandinavien und Italien beinahe kaum retten kann, kommt aus unserem Nachbarland Frankreich getreu dem Motto „Im Westen Nichts Neues“ doch recht selten etwas Neues. Aber wenn man sich das Erstlingswerk der fünfköpfigen Gruppe KARELIA zu Gemüte führt, so scheint auch „Klasse statt Masse“ zu gelten, denn was die Band um Leader Matthieu Kleiber auf ihrem Album „Usual Tragedy“ abliefern, gehört mit zu dem Besten, was ich auf dem symphonischen Power Metal-Sektor seit einiger Zeit gehört habe. Die bekennenden NIGHTWISH-Fans, die auch bei deren Label Drakkar gesignt haben, demonstrieren auf dem Konzeptalbum, dass die würdig sind, in einem Atemzug mit Acts wie STRATOVARIUS oder RHAPSODY genannt zu werden. Wobei mir KARELIA zum Teil noch mehr zusagt, was nicht zuletzt auf die unglaubliche Stimmgewalt Kleibers zurückzuführen ist, der über einen unglaublichen Stimmumfang verfügt und auch in tieferen Lagen heimisch ist, was dem ganzen Album deutlich gut zu Gesichte steht. Dazu ein umwerfenden Instrumental-Spiel mit zum Teil klar erkennbaren NIGHTWISH-Anleihen und der gelungen Einsatz von orchestralen Arrangements und eines Opern-Chors prägen das superbe Gesamtbild des Albums. Inhaltlich geht es um das Leben eines Mannes, der beide Weltkriege durchlebt. Daher finden sich viele balladesk-melancholische Momente auf dem Album, die sich zu echten Power-Balladen wie dem Titeltrack addieren, aber auch schnelle und heavy Parts kommen nicht zu kurz. Wenn das Album noch 10 Minuten mehr Spielzeit hätte, wäre auf jeden Fall die Höchstnote drin, so aber gute 9 Punkte für ein Album der Extraklasse. Zugreifen!

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10.06.2004

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