Auch abseits vom Metal gibt es gute Musik. Wenn man die Lauscher aufhält und sich nicht auf nur eine Musikrichtung verbohrt, findet man in anderen Genres Truppen, die einen als Hörer überraschen und berühren können. Einen solchen Fall haben wir mit dem neuen IAMX-Album „Metanoia“ vorliegen. IAMX ist ein Soloprojekt des englischen Künstlers Chris Corner, der unter anderem als Gründungsmitglied der Band SNEAKER PIMPS bekannt geworden ist. Seit 2004 veröffentlicht der Engländer in regelmäßigen Intervallen neue Alben. Der Vorgänger von „Metanoia“ erschien 2013.
Doch was macht Corner aka IAMX für Musik? Das ist eine knifflige Frage, denn der Stil von IAMX setzt sich aus Elementen des Industrial, Synthpop und Alternative zusammen. Heraus kommt eine stimmige, atmosphärische und melancholische Melange an elektronischer Musik, die den Hörer schnell in ihren Bann zieht – vorausgesetzt, er lässt sich darauf ein.
Bereits der Opener „No Maker Made Me“ beginnt mit vertrackten elektronischen Sounds, bis darauf der sanfte aber zwingende Beat beginnt und Chris Corner mit seinem überzeugenden und gefühlvollen Gesang einsetzt. Geflüsterte Passagen weiblichen Gesangs sorgen für ordentliche Schauer und treiben die Spannung in die Höhe.
Weiter geht es mit „Happiness“ – einem der überzeugendsten und traurigsten Stücken der Platte. Die melancholische Hauptmelodie sowie die leise gehauchten Worte Corners umhüllen den Hörer, bis der Song ab der Mitte eine fröhlichere Note bekommt.
Auch der Rest von „Metanoia“ hält einige Überraschungen in petto. „Look Outside“ mit seiner schleppenden, bedrückenden Atmosphäre, „Oh Cruel Darkness Embrace Me“ mit seinem rotzigen Charakter oder „The Background Noise“ mit seiner psychedelischen Stimmung.
Eines muss man Chris Corner lassen: Der Kerl weiß, wie man gute Musik schafft. „Metanoia“ hat mit Metal zwar überhaupt nichts am Hut, doch, wie ich am Anfang erwähnte, werden Leute, die offen für andere Musiksparten, insbesondere der elektronischen, sind, ihre Freude am neuen IAMX-Album haben. „Metanoia“ eignet sich immer dann, wenn man dem Alltagsstress entfliehen will und einfach mal eine Dreiviertelstunde vor sich hin träumen möchte.
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