Horisont - About Time

Review

Man mag HORISONT in die Garde all jener Retrorockbands einreihen, die seit ein paar Jahren ihr Wesen oder Unwesen treiben, ganz wie man mag. Natürlich stimmt das. Die Band hat die Siebziger inhaliert und interessiert sich für neuere Entwicklungen in der Rockmusik nur beiläufig. Allerdings würde man den Schweden angesichts ihres neuen Albums „About Time“ damit doppelt unrecht tun.

Erstens bewegt sich das Quintett mit traumwandlerischer Sicherheit in ihrem abgesteckten Terrain, wie es kaum eine stilistisch ähnlich agierende Band von sich behaupten kann. Und zweitens ist „About Time“ einfach ein komplettes Album geworden, das das Etikett „Retrorock“ zur bloßen Marginalie erklärt. Egal, ob man jetzt ein Faible für die Siebziger oder die Achtziger hat – es bleibt anzuerkennen, dass die zehn Songs einfach stark sind.

HORISONT beweisen traumwandlerische Sicherheit im abgesteckten Terrain

Da gibt es die Ohrwurm-Hitsingle „Electrical“, da gibt es „Night Line“, das sich ziemlich gut bei Stadionluft entfalten dürfte. Da gibt es den Good-Time-Galopper „Boston Gold“ und den etwas verträumten Titeltrack „About Time“. Natürlich: Wer bei letztgenanntem Track DOORS- oder SWEET SMOKE-Einflüsse herauslesen möchte, kann dies tun. Und wenn „Point Of No Return“ der beste RUSH-Song aus den Siebzigern ist, den die Kanadier nicht selbst geschrieben haben, dann ist das eben so. Einflüsse gibt es auf dem Album zuhauf. Geschenkt.

Was beim Hören von „About Time“ viel eher im Gedächtnis bleibt, sind die Melodien, die Hooks, die doppelstimmigen Gitarrenleads, die Synthesizer. Und natürlich die hohe Rockstimme von Frontmann Axel Söderberg, die für HORISONT mittlerweile ein Erkennungsmerkmal geworden ist. „About Time“ macht Spaß, fühlt sich gut an, und wer angesichts der schon fünf Alben der Schweden Befürchtungen hat, dass sich Dinge wiederholen, der darf sich beruhigt zurücklehnen: Gegenüber „Odyssey“ haben die Schweden die Songs wieder gestrafft und verstärkt auf den Punkt gebracht.

„About Time“ enthält zeitlos gute Songs

Also, kein Grund, bei HORISONT immer auf ihr Faible für vergangene Epochen hinzuweisen – „About Time“ ist einfach ein Album mit zeitlos guten Songs. Wer also bislang um HORISONT einen Bogen gemacht hat, darf den Albumtitel durchaus auf sich münzen: Es wird höchste Zeit, sich jetzt mit der Band zu befassen.

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09.02.2017

- Dreaming in Red -

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