Vor 20 Jahren veröffentlichten die Kanadier von HAREM SCAREM um Sänger Harry Hess und Guitarslinger Pete Lesperance ihr zweites Album, den Bandklassiker „Mood Swings“. Auf diesem befinden sich elf Stücke hochklassigen Melodic Rocks: deutlich zupackender als der gemeine relaxte Westcoast-Sound und – natürlich im Rahmen des Genres bleibend – nicht ganz so kitschig wie so mancher AOR-Act vor allem skandinavischer Herkunft. Und dennoch mit einem ganzen Füllhorn an Ohrwürmchen reüssierend; besonders die Licks und Soli von Lesperance sind erstklassig.
Wer also irgendwo zwischen RICHARD MARX und SKAGARACK etc. keine Angst hat, seine Credibility aufs Spiel und alles auf die Karte der Big Emotions zu setzen, der (oder die) sollte dieses Album anchecken.
Zumal die Band Geld brauchte und „Mood Swings“ nun eben einfach ein zweites Mal veröffentlicht hat. Natürlich komplett neu aufgenommen und ebenso natürlich genau wie das Original klingend. Es geschieht ja alles nur für die Fans.
Drei gelungene neue Nummern in gleichem Stil sind auch dabei; das Doku-Material und der restliche Kram der ebenfalls beigelegten DVD können vernachlässigt werden.
Mal ehrlich: In der richtigen Stimmung fernab von INSECT WARFARE oder TERRORIZER haben mich die Jungs im Sack – siehe die für Leute mit Geschmack nachgerade ungehörige Punktzahl. Aber da das Original problemlos für den Preis von ’ner billigen Pulle Sekt erhältlich war und ist, rate ich dann doch eher zu diesem: „Mood Swings“. Ohne II. Und die Investition des restlichen Gelds in Gebäck sowie Kerzen – das erfreut die Herzen.
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