Damnations Day - Invisible, The Dead

Review

„Invisible The Dead“ lautet der Name des Debütalbums der Australier DAMNATIONS DAY, deren Diskografie trotz bereits achtjährigem Bestehen bisher nur eine EP aus dem Jahr 2009 aufweisen kann. Die Jungs aus Geelong haben sich während ihrer Karriere aber anscheinend schon eine recht große Fangemeinde in Australien und Neuseeland aufbauen können, und wagen mit ihrer ersten Langrille jetzt auch den Sprung nach Europa.

Der Stil von DAMNATIONS DAY lässt sich nicht ohne weiteres in eine Schublade stecken: Am ehesten ließe er sich wohl als progressiver Power Metal à la EVERGREY oder SYMPHONY X mit Thrash-Einflüssen kategorisieren. Neben härteren Parts bauen DAMNATIONS DAY auch oftmals ruhigere Passagen in ihre Songs ein, was sich gleich im Eröffnungsdoppel „Invisible The Dead“ und „The Meaning“ zeigt. Über das ganze Album gesehen weisen die Australier eine recht große Bandbreite an unterschiedlichem Songmaterial auf: Mal ganz hart wie in den thrashig gehaltenen „I Am“ und „Reflections“, mal ganz zart wie in den akkustischen Balladen „A Ghost In Me“ und dem abschließenden „A World To Come“, mal an MASTERPLAN erinnernder Melodic Power Metal wie in „Lucid Dreaming“.

Sänger Mark Kennedy, der zusätzlich auch Rhythmusgitarre spielt, hat seine besten Momente, wenn das Gaspedal etwas mehr durchgetreten wird und erinnert dann mit seiner kraftvollen Gesangsperformance an Tim „Ripper“ Owens, den Hans Dampf der Metal-Szene. Auch der Rest der Band überzeugt dank der Double-Bass-Attacken von Schlagzeuger Dean Kennedy und den sägenden Leadgitarren von Jon King und Dean Wells, am meisten bei den direkteren und härteren Tracks, während DAMNATIONS DAY es in ihren ruhigeren Momenten nicht schaffen, dasselbe Feuer und dieselbe Intensität zu transportieren. Desweiteren sind die beiden akkustischen Nummern zwar solide, aber das genau in der Mitte des Albums platzierte „A Ghost In Me“ stört den Fluss des Albums erheblich und wirkt daher wie ein Fremdkörper.

DAMNATIONS DAY schaffen es leider nicht, die Klasse der besseren Stücke in den anderen Songs zu bewahren – „Invisible The Dead“ ist zwar weit davon entfernt ein schwaches Album zu sein, aber es fehlt einfach der letzte Schuss Eigenständigkeit, um die Platte in die vorderen Reihen des Genres zu katapultieren. Obwohl die Australier definitiv kein Abklatsch irgendeiner anderen Band sind, schält sich keine eigene Identität heraus, sondern einzelne Passagen erzeugen eher Déja-vu-Erlebnisse in Bezug auf die aufgeführten Bands, ohne deren Level zu erreichen.

Trotz der angesprochenen Schwächen ist „Invisible The Dead“ aber ein ordentliches Debüt geworden und sollten DAMNATIONS DAY es schaffen, sich etwas mehr von ihren Vorbildern zu lösen, dürfte das nächste Album auch den Sprung in höhere Sphären bewältigen.

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26.09.2013

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