Cultfinder - Hell's Teeth

Review

CULTFINDER also. Eines haben die Engländer ganz sicher gefunden: Schnipsel mit Riff-Ideen, die andere Bands als öde empfunden und aussortiert haben. „Drink To The Devil“ ist da noch der beste Song und die Gitarre animiert durchaus zum Nicken. Vergoldet sind die Saiten aber auch hier nicht. Der Rest? Zusammengeklaubtes Material. Ein Sammelsurium ungünstiger Einfälle. Die Aneinanderreihung von zzzzzzzzzzzz … worum ging’s? So manch einer wird sich an „Hell’s Teeth“ die Zähne ausbeißen.

Bis auf den stümperhaften Bandnamen passt das Drumherum ja wenigstens. Das gezeichnete Cover macht einiges her, die Attitüde und der Klang tun Ihr Übriges. Um der zugewandten Hörerschaft ihre abgewandte Ausrichtung zu präsentieren. Ich bin mir sicher, dass sich auf den Musikerkutten einige alte VENOM- und BATHORY-Patches tummeln. So fügt sich dann auch der Drumsound gut ein, der schon im Opener erfreulich altbacken und ordentlich blechern daherkracht. Gewöhnungsbedürftig, werden manche vermutlich sagen. Ein Lichtblick, wenn auch nicht immer rhythmisch auf den Punkt, finde ich. Weil dann zumindest etwas rüberkommt – wenn es scheppert und rumst. So kann man sich mit geschlossenen Augen in einen abgedunkelten Proberaum denken, wo sich Staub und vergossenes Bier die Hand geben und ganz neue Gerüche erfinden. Dann vergisst man vielleicht kurz, dass CULTFINDER auf ihrer zweiten EP nur drittklassige Musik abliefern.

Trotz aller Schwärze ist die traditionelle Prägung stets zu hören. Instrumental betrachtet (insbesondere die Gitarrenarbeit) haben wir es auf „Hell’s Teeth“ eher mit Heavy als mit Black Metal zu tun. Ab und an rufen mir besonders brachiale Passagen das aktuelle BLESSMON-Album „Forever Cold“ ins Gedächtnis. Stimmlich wird Dagon von INQUISITION kopiert. „Black Thrashing Terror“ hieß die erste EP aus dem Jahr 2012 und vermutlich wollen CULTFINDER genau das spielen. Die Riffs sind aber wenig griffig, sie dümpeln eher statt energisch vorzupreschen. Und dann reiht sich mit „Unholy Orders“ auch noch ein belangloses (aber glücklicherweise kurzes) Instrumentalstück ein. Leider zünden hier kaum Funken, doch obwohl sie erst recht nicht überspringen, schreibe ich CULTFINDER noch nicht ganz ab. Eine enorme Steigerung muss aber her, denn im Moment verdeutlichen andere Bands, wie man Black und Thrash Metal gekonnt vereint.

12.05.2014

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