Crystalic - Watch Us Deteriorate

Review

Nachdem melodischer Death Metal in Skandinavien bisher seinen ganz eigenen Weg gegangen ist, braucht es nun mit CRYSTALIC fünf Finnen um wieder zurück zu den Wurzeln zu gehen und ein paar amerikanische Helden zu ehren. Nach den drei Demos „Revitalized“, „Redemption“, „Carnival Of Flesh“, sowie einem Gastauftritt von Sänger Jarno F. Moberg auf dem letzten MACHINE MEN Album, entschied man nun dass es an der Zeit wäre, etliche Songs in einen großen Topf zu schmeißen, den einen oder anderen neu zu schreiben, und mit „Watch Us Deteriorate“ die erste Full-Length-Platte unters Volk zu schmeißen.

Die Grundmerkmale sind dabei alle schon weitläufig bekannt. Die Gitarrenarbeit ist mal fröhlich, mal düster, aber immer sehr melodisch, das Schlagzeug variiert angenehm in den Rhythmen und Chefgrunzer Moberg kann durchaus ordentlich Druck vorm Mikro machen. Bei Songlängen von um die vier Minuten sind die Strukturen dabei auch ziemlich einfach und eingängig, womit sich die Band auch Nicht-Technikern sehr anbietet, selbst wenn es mal das eine oder andere coole Solo gibt. Und weil sich die Entstehungszeit der Songs sich wie gesagt über die gesamten letzten Jahren erstreckte, kann man auch ziemlich viel starkes Material erwarten. Sehr mächtig ist auf jeden Fall dass etwas CHILDREN OF BODOM-artige „Soulstabbed“ (das sogar über einen funktionierenden Keyboardanschluss verfügt), der Opener „Blackened Image“ und das ebenfalls sehr stimmige „Defience Of Supremacy“. Sowieso muss man der Band attestieren, dass sie im Bereich der melodischen Twin-Leads auf jeden Fall Punkte holen können ohne Hörer mit irgendwelchen übertriebenen Power-Metal-Attitüden zu vergraulen, wie es ja schon bei anderen Finnen unter dem Namen „Follow The Reaper“ passiert ist.

Trotz aller positiver Kritik merkt man „Watch Us Deteriorate“ den Debütalbumstatus aber doch noch irgendwie an. Viele Nummern klingen ähnlich, vieles wiederholt sich, und einiges klingt doch eher gut kopiert als selbst geschrieben; so dass man im Endeffekt am Schluss noch mal jeden Song von neuem anspielt um ausschließen zu können, dass man da nicht versehentlich eine Nummer zweimal aufs Album gebrannt hat. Was man nicht hat. Damit dürfte jener Rundling für Fans des Genres durchaus interessant sein, die sich von letzten Veröffentlichungen überfordert gefühlt haben und mal wieder ne junge Band unterstützen wollen.

11.07.2007

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