CLAIM THE THRONEs Werk „Only The Brave Return“ brachte im Jahre 2008 das Kunststück fertig, von mir nur einen einzigen Punkt zu bekommen. Da gehört schon einiges dazu, und eigentlich müsste ich mit den Augen rollen, wenn ich nur den Bandnamen lese. Dennoch interessierte es mich brennend, ob die Australier an sich gearbeitet haben. Ergo schnappe ich mir auch ihre neue EP „Ale Tales“.
Ich weiß zwar nicht, wie „Only The Brave Return“ anderswo abgeschnitten hat, doch im Sound von CLAIM THE THRONE ist klar hörbar etwas passiert. Aus einem mehr als diffusen und akzentlosen Pagan-Mix ist auf „Ale Tales“ eine Art trink- und feierfreudiger Folk Metal geworden, der seine Reminiszensen irgendwo an einer Schnittgrenze von ENSIFERUM, FINNTROLL und ALESTORM sucht. Den fünf Songs, die zwischen 1:14 und 3:27 Minuten lang sind, wurden eingängige Melodien, flotte Humppa-Rhythmen und Mitgröl-Höhepunkte verpasst.
Eigentlich ist es fast schade, dass den Stücken mitunter nicht eine längere Laufzeit gegönnt wurde. Gerade „Of Mead & Weed“ oder „Set Sail On Ale“ machen richtig Laune und gehen gut ins Ohr. Technisch ist auch eine Steigerung zu vermerken. Arrangements sind aufeinander abgestimmt, die Songs haben einprägsame Hooks und alle Instrumentalisten machen einen guten Job. Und selbst Growls und Clean-Vocals harmonieren und funktionieren diesmal miteinander.
So können CLAIM THE THRONE gerne weitermachen. Neu oder innovativ ist die Mucke zwar nicht, aber schwungvoll, energieversprühend und eingängig. Kompositorisch hat „Ale Tales“ Hand und Fuß. Jetzt bleibt nur abzuwarten, ob die Australier das Level auch über eine längere Distanz als nur knappe Zwölf Minuten halten können.
Die EP kommt im schicken Digi-Pack zusammen mit einer Mini-DVD. Darauf befinden sich noch das Video zu „Set Sail On Ale“, ein kurzer Live-Mitschnitt und einige „Behind The Scenes“-Einblicke, die vermuten lassen, dass die Aussies sogar noch ein bisschen durchgeknallter sein könnten, als die Genrekollegen von TROLLFEST.
Nichtsdestotrotz machen CLAIM THE THRONE innerhalb eines Jahres die Steigerung schlechthin durch. Von ein auf sechs Punkte muss man erst einmal hinbekommen. Und ich schätze, bei dem überraschend aufgetauchten Potential könnte da zukünftig sogar noch mehr drin sein. Wir werden es sehen…
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