Black Sabbath - Never Say Die

Review

Die ersten fünf Alben der Birminghamer Metal-Institution sind alle wegweisend für die von uns so geliebte Musikrichtung. Daran besteht überhaupt kein Zweifel und es gibt da auch nichts zu diskutieren. Dass aber auch eine derartige Erfolgsserie mal reißen kann, mussten BLACK SABBATH 1978 am eigenen Leib erfahren. Schon länger machten sich Alkohol- und Drogenprobleme abseits der Studiosituation bemerkbar. Dadurch war auch die Chemie innerhalb der Band während der Recording-Sessions zu “Never Say Die!“ gestört.

Man muss leider attestieren, dass man diese innere Zerrissenheit der Band der Scheibe durchweg anhört. Beginnend mit dem Titeltrack und Opener, der sich noch am ehesten mit den Glanztaten der Band messen kann, zieht sich die Uneinigkeit beim Songwriting wie ein roter Faden durch das Album. Die Riffs von Tony Iommi klingen, anders als bei den vorherigen Alben, nicht mehr bedrohlich oder gar gefährlich. Im Gegenteil, wenn man sich Nummern wie “Hard Road“ anhört, kommen die Gitarren regelrecht blutleer daher. Keine Spur mehr von Riffwänden ala “Iron Man“, “Sabbath Bloody Sabbath“ oder “Sweet Leaf“, die einem sofort nach den ersten Takten die Rübe abschraubten.

Die wenigen guten Ansätze, wie in “Johnny Blade“ oder “Juniors Eyes“, sind nicht konsequent bis zum Ende geführt worden. Stücke wie “Swinging The Chain“, “Over To You“ und vor allem das völlig deplatzierte, mit Saxophon-Soli ausgestattete Instrumental “Break Out“ wandern in völliger Belanglosigkeit an einem vorbei, ohne dass man ihnen großartig Aufmerksamkeit zukommen lassen müsste. Die hier gespielten Riffs kommen wenig inspiriert aus den Boxen und auch das vormals kraftvolle Schlagzeugspiel von Bill Ward wirkt müde. Gleiches gilt für Ozzys Vocals, die selten weniger gut geklungen haben (die Live-Situation lassen wir mal außen vor). Vielmehr hat man das Gefühl, dass Ozzy seine Parts so schnell wie möglich fertigstellen wollte und eigentlich gar keine Lust mehr hatte, seine Parts vernünftig auszuarbeiten, geschweige denn auf die Band.

An “Never Say Die!“ kann man (leider) hervorragend sehen, dass man mit einer, nur auf einer Zweckgemeinschaft beruhenden Band keinen Metal-Klassiker komponieren kann. Unausgegorenes Songwriting und die gefühlte Lustlosigkeit der Musiker brechen dem letzten Album der Ära BLACK SABBATH/Ozzy eindeutig das Genick. Bezeichnend hierfür ist, dass außer dem Titeltrack keiner der Songs von “Never Say Die!“ auf einer “Best-Of“-Compilation zu finden ist. Dass es beide Parteien im Endeffekt besser können, beweisen nicht nur die unsterblichen Klassiker, die sie zusammen aufgenommen haben, sondern auch die beiden 1980 veröffentlichten Alben “Heaven And Hell“ (BLACK SABBATH) und “Blizzard Of Ozz“ (OZZY OSBOURNE), die ebenfalls und zu Recht als Klassiker gelten.

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02.01.2010

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5 Kommentare zu Black Sabbath - Never Say Die

  1. Volker sagt:

    Als Black Sabbath Fan bedecke ich dieses Album mit dem Mantel des Schweigens.
    Der Titel-Track ist ja noch ganz nett aber der Rest absolut belanglos. Man hört der Band richtig an, dass sie an ihrem kreativen Tiefpunkt angelangt sind.

    2/10
  2. Jonas sagt:

    Eins meiner absoluten Favoriten. Abgesehen von A Hard Road gefällt mir das ganze Album und übertrifft meiner Meinung nach „Meisterwerke“, wie Paranoid oder Master of Reality bei weitem. Junior’s Eyes und Swinging the Chain gehören zu meinen absoluten Favoriten Sabbath’s.

    8/10
    1. SaGi sagt:

      Schön, wenn sie dir gefällt, Jonas. Aber bitte nicht in einem Atemzug mit „Paranoid“ oder „Master Of Reality“ nennen.

      3/10
  3. MetalGerhardt sagt:

    Kann man eigentlich die Worte wie beim Vorgänger wiederholen, nur dass dieses Mal alles noch langweiliger ausgefallen ist. Ozzy hat keinen Bock, die Songs besitzen kein Feuer und so bleibt belangloser Rock für den Mainstream.
    Schade, dass es so enden musste, aber zum Glück war es ja kein echtes Ende.

    4/10