Apostate Viaticum - Before The Gates of Gomorrah

Bei APOSTATE VIATICUM haben sich ein paar alte irische Metal-Recken zusammengefunden, die früher überwiegend bei MORPHOSIS aktiv waren, es mit dieser Band aber auf gerade mal eine LP brachten. Nun wagt man unter neuem Banner einen erneuten Anlauf und wuchtet „Before The Gates Of Gomorrah“ in die CD-Regale.

Alte Death-Metal-Hasen wagen einen Neustart

Dem Death-Metal-Genre bleibt man allerdings treu. APOSTATE VIATICUM präsentieren ihr Material eher midtempolastig und immer wieder von disharmonischen Elementen durchzogen. Ab und zu geht die Post dann auch mal so richtig ab, doch meistens eher nur kurz. Das ist durchaus nicht uninteressant, auch wenn manche Songs wie vor allem der Opener „Anathema Inherent“ dann doch etwas lang geraten sind. Besser und kompakter präsentieren sich da die folgenden beiden „Moloch The Sanguinary“ und „In The Shadow Of The Monolith“, beide deutlich von der komplexen Vertrackheit der kultigen SADUS beeinflusst. Da findet man immer wieder genau deren typische Death-Thrash-Parts, schön giftig und mit durchaus coolem Groove. Und während erstgenannter mit feinem MASTER-Gebolze beendet wird, schimmern beim anderen auch frühe MORBID ANGEL etwas durch.

Generell setzen APOSTATE VIATICUM immer wieder auf schöne düstere Harmonien. Der Titelsong ist dann mit gut neun Minuten der Longtrack der Scheibe. Auf ein düsteres Intro und anschließendem dissonanten Geprügel folgt schließlich ein doomiger Schlepper. Das wirkt manchmal etwas wirr, hat aber durchaus Struktur, auf die man sich allerdings einlassen muss. Die Spannung über diese längere Spielzeit durchgängig hoch halten ist natürlich nicht ganz einfach und wird auch hier nicht ganz geschafft. Trotzdem ist der Track recht beachtlich. Beim finalen „Beckoned By The Callous Dead“ findet man nicht nur dezente Reminiszenzen an alte SEPULTURA und DEATH sondern auch mal richtige Growls. Dieses Stilelement kommt auf alle Fälle sehr cool und könnte ruhig des öfteren eingesetzt werden. Eine Kirchenglocke läutet dann stilecht das Ende von Gomorrah ein.

APOSTATE VIATICUM sind also alles in allem ziemlich Old School unterwegs. Und die interessante Mischung von „Before The Gates Of Gomorrah“ ist zwar noch nicht erstklassig, aber durchaus richtig gut. Das wird vermutlich nie für die großen Bühnen ausreichen, sondern ist eher etwas für die kleinen Untergrund-Feste. Aber das sind ja meistens eh die wahren Events für Feinschmecker, und da werden APOSTATE VIATICUM mit dieser Scheibe ganz sicher Anhänger finden.