AOSOTH haben sich schon auf ihrem letzten Album „III“ etwas von der Gangart ihrer ersten beiden Alben entfernt und sind, um es ganz klar auszudrücken, um einiges finsterer geworden. Vor zwei Jahren war vor allem das häufig gedrosselte Tempo überraschend, die beinahe erdrückende, dunkle Stimmung aber umso packender. „IV: An Arrow In Heart“ schließt jetzt, gut zwei Jahre später, an seinen Vorgänger an, ohne dabei auf ein erweitertes Spektrum aus Einflüssen zu verzichten.
Eines fällt bereits beim Blick auf die Spielzeit der einzelnen Songs auf: AOSOTH ziehen ihre Songs noch mehr in die Länge als auf ihren Vorgängern. Der Effekt ist faszinierend und erschreckend zu gleich, denn „IV: An Arrow In Heart“ streckt sich wie ein alptraumhafter Soundtrack, der gleichermaßen unheimlich wie packend ist. Die Franzosen erinnern dabei immer häufiger an ihre Landsleute von DEATHSPELL OMEGA , wenn auch etwas düsterer. Vergleiche sollen an dieser Stelle aber keine große Rolle spielen, denn AOSOTH benötigen diese Referenzen keineswegs. „IV: An Arrow In Heart“ besticht durch die gleichen Stilmittel wie sein Vorgänger, heißt: Häufig eher mittleres Tempo, eine durchgehend finstere Gitarrenwand und immer wieder aufkeimende dissonante Riffs. Der verstörende Charakter bleibt also gewahrt, doch AOSOTH beschränken sich bei weitem nicht darauf. Immer wieder wird das Tempo angezogen, was ebenso für Auflockerung sorgt wie die teils fast epischen Leads, die entgegen der Dissonanzen beinahe wärmend wirken. Hinzu gesellen sich ein paar gänzlich ruhige, beinahe rituelle Momente, die den unheimlichen, fast beängstigenden Charakter von „IV: An Arrow In Heart“ ebenso verstärken wie die beiden Zwischenstücke (inklusive Sample) „Broken Dialogue I“ und „Broken Dialogue II“.
Bei aller Abwechslung und den immer wieder aufkommenden Breaks und Tempowechseln schaffen es AOSOTH dennoch, die allumfassende Dunkelheit des Albums über allem thronen zu lassen. Das allein ist schon faszinierend, besonders beeindruckend ist, dass „IV: An Arrow In Heart“ keineswegs in die Länge gezogen wirkt oder langweilt. Die Franzosen gehen ihren Weg einfach unbeirrt weiter, und dieser nimmt immer mehr die Züge eines verstörenden Soundtracks zu einem Alptraum an – fast schon reif für etwas Visuelles!
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