Ancient - Back To The Land Of The Dead

Review

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ANCIENT und ihr neues Album „Back To The Land Of The Dead“ – das ist eine Rückkehr, auf die wahrscheinlich niemand so recht gewartet hat. Denn die ursprünglich norwegische Band um Gitarrist und Frontmann (Apha-) Zel mag zu Beginn ihrer Karriere mit ihrem melodischen Black Metal durchaus eine eigene Nische besetzt gehabt haben – danach glich der Werdegang der Band aber einer Gratwanderung, bei dem ein zwischenzeitliches Abrutschen in die Belanglosigkeit oder gar in peinliche Gefilde (man denke da allein an die etwas ‚merkwürdigen‘ Videos) nicht immer ausblieb. Mittlerweile wohnt Zel in Griechenland, hat von seiner letzten Station in Italien Gitarrist Dhilorz mitgenommen und zur Komplettierung des Line-Ups Nick Barker als unermüdlichen Antreiber an den Kesseln verpflichten können.

Jetzt ist also nach einem Dutzend Jahren Pause „Back To The Land Of The Dead“ da, und wer ANCIENTs Treiben über die Jahre beobachtet hat, wird eigentlich alle Phasen ihres Wirkens darin wiederfinden: Da gibt es Rückgriffe auf die ganz alten Tage („Beyond The Blood Moon“), und da wird die jüngere Vergangenheit ausgiebig abgedeckt. Und wenn das gepflegte Langeweile nicht ausschließt, bitte, die gibt es auch. Jedenfalls ist beispielsweise der Titeltrack als Opener weniger geeignet, um den Hörer gleich von Beginn an zu fesseln. Mit seiner üppigen Spielzeit von fast 67 Minuten ist das Album auch viel zu lang und vermag es nicht, die Spannungskurve dauerhaft aufrecht zu erhalten (geschweige denn überhaupt erst eine aufzubauen).

Zwischen stereotypem Geschrammel und atmosphärischem Gezupfe

Jetzt ist es aber nicht so, dass das Album schlecht wäre: Die besten Momente hat „Back To The Land Of The Dead“ tatsächlich bei den genannten Rückgriffen auf die eigene Anfangszeit. Und wenn Zel auf seiner Gitarre statt dem immer etwas stereotypen Geschrammel atmosphärisches Gezupfe praktiziert, kann man fast schon von Gänsehautmomenten sprechen („Death Will Die“) …um  im nächsten Song („The Spiral“) mit einfachsten Tonleiterriffs die gerade aufgebaute Stimmung wieder zunichte zu machen.

Es geht munter hin und her, und gerade, wenn man zum Gähnen ansetzen möchte, kommt doch noch eine gute Idee (und umgekehrt). Wer also ANCIENT immer noch für eine gute Adresse hält, dürfte von „Back To The Land Of The Dead“ zumindest nicht enttäuscht werden. Es bleibt ja immer noch die Möglichkeit, die Skiptaste zu bedienen und so die (vorhandenen) Highlights aus dem Album zu ziehen. Und wenn Zel dieses Mal auf das Drehen eines Videos verzichtet, geht „Back To The Land Of The Dead“ immerhin als ordentlicher Neubeginn durch. Aber nur dann.

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06.10.2016

- Dreaming in Red -

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