Hell yeah! AIR RAID melden sich nach drei Jahren Albumpause und einigen Besetzungswechsel mit ihrer dritten Platte zurück. „Across The Line“ heißt das gute Stück und liefert Metal-Traditionalisten wieder knapp 40 Minuten neues Futter.
Als erstes fällt natürlich die Stimme von Neusänger Fredrik Werner auf. Der erinnert an wenig an den Jungen Blackie Lawless. Das soll allerdings nicht heißten, dass AIR RAID musikalisch plötzlich in Richtung W.A.S.P. schielen. Stattdessen spielen die Schweden immer noch Heavy Metal der britischen Schule, wie er klassischer kaum sein könnte. Die großen Vertreter der New Wave Of British Heavy Metal sind immer noch die unverkennbaren Vorbilder für den Sound der Schweden. Das Highlight der Platte ist dann auch die SAXON-Verbeugung „Hell And Back“, die mit einem grandiosen Mitsing-Refrain und einem verdammt coolen Mainriff überzeugt.
Trotzdem bekommt das Songmaterial durch Werners Stimme eine ordentliche Hard-Rock-Kante verpasst. Unterstütz wird dieser Eindruck dadurch, dass sich eine Menge Songs eher im Midtempo-Bereich abspielen. Knackige Uptempo-Nummern wie etwa „Aiming For The Sky“ gibt es auf „Across The Line“ aber trotzdem. Unabhängig von jeglicher Geschwindigkeit werden alle Songs mit eingängigen Gitarrenmelodien garniert, die vor 30 Jahren noch die Arenen zum Kochen gebracht hätten. Die Gitarrensoli sind derweil gerne mal etwas klassisch angehaucht, erinnern in erster Linie aber an das MAIDEN-Duo Murray/Smith. Ganz in der Tradition von IRON MAIDEN-Stücken wie „Losfer Words (Big ‚Orra)“ oder „Genghis Khan“, gibt es mit „Entering The Zone Zero“ auch in Instrumentalstück, bei dem die Gitarren absolut im Vordergrund stehen.
AIR RAID brauchen Bass
In einer Hinsicht eifern AIR RAID ihren großen Vorbildern allerdings nicht nach, denn der Bass geht auf „Across The Line“ manchmal ein wenig unter. Ansonsten gibt es an der Produktion der Platte allerdings nichts auszusetzen. Das schwedische Quintett besticht mit einem sägenden Sound, der den Spagat zwischen Old School und Moderne spielend leicht meistert. Auch das Songwriting überzeugt durchgehend, obwohl bis auf das angesprochene „Hell And Back“ wirklich große Hits ausbleiben.
AIR RAID sind für Freunde des traditionellen Metals immer noch eine klare Empfehlung. „Across The Line“ unterhält von der ersten bis zur letzten Sekunden, technisch versiert sind die Jungs sowieso. Noch ein paar mehr Mitsing-Refrains und mit der nächsten Scheibe spielen AIR RAID endgültig in der ersten Liga mit.
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