AGONIZER bestehen als Band bereits seit neun Jahren und veröffentlichen nun über Spinefarm Records, nach drei Demos und einer in Eigenregie unters Volk gebrachten EP, ihr erstes Full-Length Album mit dem Namen „Birth / The End“, und das hat es in sich. Nicht nur, dass Pasi Kärkkäinens Stimme Eier hat und damit Quietscheentchen wie Joacim Cans und Timo Kotipelto weit auf die Plätze verweist, sondern auch musikalisch gehen AGONIZER mit ihrem recht eigenständigen Melodic Heavy Metal sehr viel weiter als andere Bands des selben Stils. Ob es nun daran liegt, dass Finnland über eine überwältigende Gothic-Metal-Fraktion verfügt oder am dort typisch tristen Wetter, mag ich nicht zu beurteilen. Fakt ist jedoch, dass AGONIZER nicht nur unglaublich geil rocken wie im Opener „Prisoner“ zum Beispiel oder bei „Prophecy“, sondern auch leichte Gothic-Einflüsse verarbeiten und damit herrlich melancholische Momente zaubern können wie bei „Hazardous“, der nicht selten an die leider schon zu früh von uns gegangenen SENTENCED (R.I.P.) erinnern, hauptsächlich wenn Kärkkäinen mit tieferer, etwas kratziger Stimme voller Schmerzes „Would you like to see me dying?“ im Refrain wiederholt, oder wie bei „Black Sun“, der vor allem während des Keyboard-Intros und rhythmisch an NIGHTWISH erinnert. Eine zuckersüße und doch sehr rockig ausgefallene Ballade („Sleepless“) darf natürlich auch nicht fehlen. Hier sind es vor allem die Gitarren, die während der Soli zu überzeugen wissen.
Der Sound geht überwiegend in Ordnung, wenngleich die Produktion schon etwas druckvoller sein könnte, denn vor allem im Refrain von „Harmless Hero“ klingt das Keyboard zusammen mit den Vocals und den Chören etwas matschig. Ein weiterer Wermutstropfen ist dann auch die sehr kurze Spieldauer des Albums von unter vierzig Minuten. Warum man hier nicht wenigstens noch einen oder zwei der vielen Demo-Songs als Bonustrack(s) hinzugefügt hat, ist mir schleierhaft.
Nichtsdestotrotz ist „Birth / The End“ ein starkes, überdurchschnittliches Debüt-Album mit deutlicher Tendenz nach oben. Denn in dieser Band steckt sicherlich noch sehr viel mehr, als dieser erste Longplayer bereits andeutet.
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