The Committee, Angelcorpse und Co.
Live in Berlin 2017
Konzertbericht
THE COMMITTEE sind nach wie vor eine der spannendsten Bands im Folter-Records-Lager. Und auch wenn die Pole-Position heute getauscht wurde, zeugt die obere Billing-Platzierung schon von einer beeindruckenden Entwicklung. Auch bei der Bühnendekoration hat man zugelegt: In der Mitte prangt jetzt ein Rednerpult, hinter dem Fronter Igor steht und aus seinen Songs zitiert. Den obligatorischen Vorhang beim Aufbau sowie die Sense im Hintergrund gibt es natürlich ebenso. THE COMMITTEE nehmen das mit der „Record Release Party“ richtig ernst und spielen fünf Lieder vom neuen Album „Memorandum Occultus“.
THE COMMITTEE zelebrieren die Veröffentlichung von „Memorandum Occultus“
Den Einstieg macht „Dead Diplomacy – Weapons Of War“ – äquivalent zum Start des letzten Werks. Die Temposteigerung leitet elegant ins Set, der Vocal-Übergang hin zu treibenden Drums und für COMMITTEE-Verhältnisse hoher Geschwindigkeit ist auch live mehr als eindrucksvoll. Der Club ist gut besucht, aber nicht überfüllt – wer nach vorne möchte, findet noch ein paar Schlupflöcher. Nur linksseitig muss man etwas aufpassen, denn dort tanzt eine junge Dame in vergrößertem Radius. Es wäre fatal, wenn der Sound gerade beim Headliner einknicken würde – das tut er keinesfalls, obgleich die Gitarren auch hier präsenter sein könnten. Kurzes Akustikgezupfe führt in die zweite Nummer „Golden Chains – Weapons Of Finance“, bevor die typisch dichte Soundwand von THE COMMITTEE hochgezogen wird. Später schlängelt sich die Leadgitarre durch ein melodisches Black-Metal-Riff. „The Last Goodbye“ stellt den ersten Song vom Debüt „Power Through Unity“. Auch hier überzeugt der Wechsel vom eher gefühlvollen Beginn hin zur dumpfen Black-Doom-Verzerrung.
Eine Live-Macht im Black-Doom-Sektor
Wer die Band „auf Platte mag“, wie man so schön sagt, muss sie zwingend auch live erleben – allein, um die Gänsehaut beim erhabenen Abschluss von „Katherine’s Chant“ zu genießen. THE COMMITTEE waren schon zu Zeiten der ersten Auftritte überragend (wenn der Sound gut ist) und haben sich in ihrem musikalischen Sektor zu einer der nach wie vor spannendsten und wohl auch besten Live-Bands entwickelt. Mit dem zweiten Studioalbum kommt jetzt auch zwangsläufig mehr Variation ins Set. Dass die Mischung gut funktioniert, beweisen die maskierten Herren bei ihrer „Record Release Party“ in Gänze – und beschließen so einen abwechslungsreichen Abend, der vortreffliche Chancen hat, am Ende des Jahres als eines der Konzert-Highlights 2017 zu gelten.
SETLIST
Dead Diplomacy – Weapons Of War
Golden Chains – Weapons Of Finance
The Last Goodbye
Synthethic, Organic Gods – Weapons Of Genocide
Flexible Facts – Weapons Of History And Chronology
Katherine’s Chant
Not Our Revolution
Intelligent Insanity – Weapons Of Methodology And Duality
The Man Of Steel
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